Er baut phantastische Autos und einzigartige Raketen: Tausendsassa und Exzentriker zwischen Himmel und Erde - Elon Musk

Er baut phantastische Autos und einzigartige Raketen:

Tausendsassa und Exzentriker zwischen Himmel und Erde - Elon Musk


Welch ein Gegensatz: Sein Privatleben erscheint bizarr und quasi „durch den Wind“, beruflich dagegen ist er das intelligente Glückskind. Da hat er es schließlich mit zwei einzigartigen Einfällen zum Multi-Milliardär gebracht: Elon Musk, Jahrgang 1971 (!!!).

Tausendsassa und Exzentriker zwischen Himmel und Erde - Elon Musk

Von Wolfgang Will

Das Bizarr-Private: Mit seiner ersten Ehefrau, der Schriftstellerin Justine Wilson, hat er fünf Söhne, Zwillinge und Drillinge. Er ließ sich scheiden, um 2010 die britische Schauspielerin Talulah Riley zu ehelichen. Scheidung 2012. Doch ein Jahr später heiratete er sie erneut, um nach nur zwölf Monaten wiederum geschieden zu werden. Im Jahr darauf machte dieses Paar die Scheidung rückgängig, aber 2016 reichte sie die Scheidung ein. 2017 dann war Musk einige Monate lang mit der Schauspielerin Amber Heard liiert. 2018 letztlich gab es Medienberichte, wonach Musk ein Verhältnis mit der sehr erfolgreichen kanadischen Sängerin Grimes. geborene Claire Boucher, hat. Sie gebar 2020 einen Sohn, und der wurde – um im Bizarren zu bleiben – X AE A-12 Musk genannt. Seine singende Mutter erläuterte das jetzt wie folgt: „Das  X steht für eine unbekannte Variable, AE für künstliche Intelligenz und A -12 ist die Zulassungsnummer unseres  Lieblingsflugzeugs“.

Kann es einen noch bizarreren Lebenslauf geben?

Viel zielstrebig-geglückter, aber doch auch phänomenal stellt sich das innovative Technik-Imperium dieses Elon Musk dar. Schließlich hat er mit der Marke Tesla die weltweit führenden und fortschrittlichsten Elektro-Autos und mit seiner Firma SpaceX eine Rakete entwickelt, deren Fähigkeiten bisher weder von der NASA, der ESA oder der russischen Raumfahrt erzielt wurden.

Kann eine Biografie noch brillant-erfolgreicher sein?

SpaceX gründete Elon Musk 2002. Er ist Raketen-Designer dieses Raumfahrt-Unternehmens und dessen alleiniger Geschäftsführer. Mit den von ihm entwickelten und gebauten Raketen schaffte er es, binnen 15 Jahren zum weltweit führenden Anbieter von Satelliten-Transporten zu deren Umlaufbahnen zu werden. Mit seinem Raumschiff „Dragon“ steuert er zudem seit 2012 die Raumstation ISS an, um Versorgungsgüter dorthin zu bringen. Es heißt, er könne das billiger tun als seine staatlichen Konkurrenten aus den USA und Russland. Der Clou seiner Raumfahrt-Innovationen aber ist eine wiederverwendbare Rakete: Nachdem sie etwa einen Satelliten auf dessen Umlaufhöhe im Weltall gebracht hat kehrt sie zur Erde zurück, landet senkrecht auf einer Plattform – und kann für einen neuen Start hergerichtet werden. Gegenwärtig „bastelt“ Musk an der Raumschiff-Kombination Starship/SuperHeavy, die irgendwann Menschen zum Mars befördern soll. Für 100 000 Dollar pro Person.

Die Firma Tesla gibt es seit Juli 2003, damals gegründet von Martin Eberhard und Marc Tarpenning. Schon im folgenden Jahr investierte Elon Musk in das Unternehmen – und wurde sehr schnell Aufsichtsratsvorsitzender und die prägende Persönlichkeit. Die beiden Gründer schieden 2008 aus. Ihren Plan, Elektroautos zu bauen, verwirklichte Musk mit dem ihm eigenen Elan – also mit Riesenschritten. Seine Tesla-Modelle sind „das Maß aller Dinge“ kommentierte die WELT. Der „Roadster“ beispielsweise, gebaut zwischen 2008 und 2012, war weltweit das erste elektrisch betriebene Automobil mit einem Batteriesystem aus Lithium-Ionen-Zellen. Inzwischen werden im kalifornischen Freemont ein halbes Dutzend Modelle produziert. Das wohl erfolgreichste Modell ist seit 2017 die Mittelklasse-Limousine Model 3. Von ihr wurden bisher mehr als eine halbe Million hergestellt. Preis: Etwa

45 000 Dollar. Reichweite der Batterie: 560 Kilometer.

Noch in diesem Jahr will Musk die Produktion in Berlin beginnen: Er hat dafür im kleinen Grünheide (8 500 Einwohner), südöstlich der Hauptstadt an deren Autobahnring gelegen, ein riesiges, 300 Hektar großes Grundstück erworben. Die geplante Hauptfertigungshalle misst 740 mal 310 Meter und ist 24 Meter hoch. Ab 2022, wenn der Betrieb eingefahren ist, sollen hier rund 4 000 Mitarbeiter jährlich 150 000 Teslas bauen.

Tesla hat seinen Hauptsitz in Palo Alto/USA. Insgesamt beschäftigt Musk knapp 50 000 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz variiert zwischen 25 und 27 Milliarden Dollar.

Musks Vater ist ein südafrikanischer Maschinenbauingenieur, seine Mutter - eine geborene Haldeman – kommt aus Kanada und war Model. Das Paar wurde 1980 geschieden. Sohn Elon lebte danach beim Vater in Südafrika. Dort ging er auch zur Schule. Als Zwölfjähriger entwickelte er an seinem Computer (Commodore VIC 20) das Videospiel „Blastar“, das er für 500 Dollar an eine Computerzeitschrift verkaufte. Mit 16 Jahren wanderte er nach Kanada aus, um dem südafrikanischen Militärdienst zu entgehen. Er übersiedelte bald in die USA und studierte an der University of Philadelphia Volkswirtschaft und Physik. 1995 gründete er zusammen mit seinem Bruder mehrere Internet-Unternehmen, darunter „Zip2“. Das wurde 1999 vom Computerhersteller Compaq gekauft - für sage und schreibe 307 Millionen Dollar.

Die Zukunft des Elon Musk war damit gesichert – und vorgezeichnet.

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Wolfgang Will arbeite jahrelang als Auslandskorrospodent für den Axel-Springer-Verlag und als Chefredakteur u.a. in New York. - Foto: Robert-Koch-Institut in Berlin-Wedding


Autor: Wolfgang Will
Bild Quelle: Maurizio Pesce from Milan, Italia / CC BY (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)


Sonntag, 24 Mai 2020