Die Wüste zum Blühen bringen

Die Wüste zum Blühen bringen


Tief betroffen vom ihn umgebenden Antisemitismus und zunehmender Armut in seiner Vorkriegsheimat Polen beschloss Simcha Blass, er müsse nach Eretz Yisrael reisen, um seine Zukunft dort zu überprüfen.

Die Wüste zum Blühen bringen

Von Kay Wilson, Israellycool

Sollte er schließlich beschließen sich dort niederzulassen, bräuchte Blass einen Lebensunterhalt. Noch in Warschau erfand er eine Maschine, die Weißen pflanzt und die Ernte von Feldfrüchten um massive 300 Prozent erhöht. Eine reiche Versorgung mit Lebensmitteln bedeutete, Juden würden nicht länger von britischem oder arabischem Wohlwollen abhängig sein. Begeistert wegen des Abenteuers machte er sich auf den Weg, aber leider fand der intellektuelle Blass es in der unbekannten Umgebung von Eretz Yisrael schwierig sein eigenes Produkt zu vermarkten und seine Erfindung scheiterte.

Mit Hitlers Aufstieg zur Macht und den sich in Polen für Juden ausbreitenden Umständen beschloss er und seine Frau aus Bialystok zu holen, damit sie sich ein Leben weit weg von dem sich zusammenbrauenden Sturm aufbauen könnten. Er überlegte, dass selbst wenn es unter den proarabischen Briten war, könnte das Leben in Eretz Yisrael nicht schlimmer sein als in dem zunehmend feindlichen Klima in seiner Heimat Polen, wo die meisten Juden jetzt infolge brutaler Steuern, die einzig ihrer Gemeinschaft auferlegt wurden, von Armut gebeutelt waren.

Blass und seine Frau richteten ihr Zuhause in Deganya Bet ein, einem Kibbuz am idyllischen Ufer des Kinneret. Dort kam er zu dem Schluss, dass das Hauptproblem in der jüdischen Heimat eigentlich nicht ein Mangel an Weizen war, wie er zuerst glaubte, sondern ein Fehlen zugänglichen Wassers.

Mit dem grassierenden politischen Chaos unter der britischen Herrschaft machte sich Smicha Blass daran die erste Pipeline in den Negev zu bauen. Sein Ziel war die Worte des Propheten Jesaja zu erfüllen und die Wüste erblühen zu lassen. Also wollte er jeden Flecken trockenen Landes für jüdische Siedlung geeignet machen. Er landete eines Tages einen Glückstreffer, als er es schaffte einige Wasserrohre zu bekommen, die die Briten während Luftangriffen verwendet hatten, um Brände zu löschen. Die Rohre waren perfekt. Als Ergebnis davon, dass er sie in der Wüste verlegte, entstanden elf jüdische Bauerngemeinschaften auf dem wüsten Land. Die Wüste erblühte entgegen aller Wahrscheinlichkeit und das in einem Ausmaß, dass die Fülle der Feldfrüchte und Blumen später die UNO anstieß den größten Teil des Negev in die Grenzen des jüdischen Staates einzubeziehen.

Blass‘ neugieriger Verstand ruhte nie. Direkt neben seinem Haus befand sich eine Gruppe trockener und durstiger Bäume. Es kam ihm seltsam vor, dass von ihnen nur ein einziger blühte. Als er den Mutterboden aushob, um herauszufinden, warum dem so war, entdeckte er ein Leck in einer mechanischen Verbindung. Unter dem Mutterboden tropfte Wasser in die einsamen Wurzeln. Diese Entdeckung bildete den Anfang einer atemberaubenden landwirtschaftlichen Reform, die eine Welt voller Möglichkeiten eröffnen sollte.

Der Kibbuz Hatzerim wurde die perfekte Umgebung zur Entwicklung des Prototypen dieser Tröpfchenbewässerung. Mit dem stolzen Ziel diese Technologie in ärmere Länder zu exportieren nutzte Blass das reichlich vorhandene Wüstenland, um seine Erfindung zu perfektionieren, die die Welt verändern sollte. Tröpfchenbewässerung verwandelte das Leben von Millionen Bauern in mehr als 150 Ländern, was ermöglichte, dass auf jedem Land höhere Erträge zu produzieren und dabei Wasser, Dünger und Energie einzusparen.

Der polnische Jude veränderte die Welt für immer. Durch seine Brillanz und Hingabe seine Talente zum Wohl der Menschheit zu nutzen, stellte er sicher, dass Millionen Menschen weltweit überleben und gedeihen.

 

Übersetzt von Heplev


Autor: Heplev
Bild Quelle: brewbooks from near Seattle, USA, CC BY-SA 2.0 , via Wikimedia Commons


Montag, 12 April 2021