Botschaftseröffnung in Jerusalem: EU droht Kosovo erneut

Botschaftseröffnung in Jerusalem: EU droht Kosovo erneut


Brüssel erinnerte Pristina daran, dass sich alle EU-Botschaften in Tel Aviv befinden und ein Alleingang den Beitritt des Landes zur Union beeinträchtigen könnte.

Botschaftseröffnung in Jerusalem: EU droht Kosovo erneut

Die Europäische Union warnte den Kosovo am Dienstag, dass seine Entscheidung, die demnächst eröffnete Botschaft in Israel in der Hauptstadt des Landes, Jerusalem, anzusiedeln, Auswirkungen auf seinen Beitritt zum supranationalen Block haben wird.

Die neuerliche Drohung aus Brüssel erfolgte kaum einen Tag, nachdem der Kosovo und Israel diplomatische Beziehungen aufgenommen hatten – wegen der Coronavirus-Pandemie über Zoom – und der Außenminister des jüdischen Staates, Gabi Ashkenazi, bestätigte hatte, dass er eine Petition von Pristina erhalten und akzeptiert habe, die diplomatische Mission in Jerusalem zu eröffnen.

Peter Stano, der leitende EU-Sprecher für auswärtige Angelegenheiten, erinnerte die Kosovaren daran, dass jedes andere EU-Land seine Botschaft in Tel Aviv habe – und dass dies im Einklang mit der Resolution 478 des Sicherheitsrates stehe, die alle UN-Mitglieder auffordert, dies ebenfalls so zu halten, berichtete die Israel HaYom.

Stano fügte hinzu, dass die EU sich auf eine Dialog zu erzielende Zwei-Staaten-Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikts verpflichtet habe, um „einen Weg zu finden, dem Status von Jerusalem als Hauptstadt der beiden entstehenden Staaten gerecht zu werden.“ Er fügte hinzu, dass er vom Kosovo erwarte, sich an die EU-Position zu halten und warnte, dass dies den Beitritt des Balkanstaates zur Union gefährden könnte.

 

Übersetzt von Alexander Gruber für MENA Watch - Foto: Peter Stano warnt Kosovo vor Botschaftseröffnung in Jerusalem


Autor: MENA Watch
Bild Quelle: Twitter, Zoom


Freitag, 05 Februar 2021