Corona sei Dank: Hurra, wir haben die Grippe besiegt!

Corona sei Dank: Hurra, wir haben die Grippe besiegt!


Der Mensch fühlt sich allen anderen Lebewesen überlegen, weil er nach seinen eigenen Maßstäben am intelligentesten ist.

Corona sei Dank: Hurra, wir haben die Grippe besiegt!

Von Ramin Peymani, Liberale Warte

Allerdings ist die Intelligenz bei den Menschen sehr unterschiedlich verteilt. Sich allein auf sie zu verlassen, muss ohnehin kein Vorteil sein. So gilt im Tierreich vor allem der Instinkt als entscheidender Erfolgsfaktor. Man würde sich wünschen, dass sich mehr Menschen die angeborenen Instinkte erhalten hätten. Leider werden diese heute schon Kleinkindern ausgetrieben. Insbesondere den seit der Jahrtausendwende Geborenen sind sie abhanden gekommen. Aber auch der überwiegende Teil aller anderen Menschen hat aufgehört, auf sein Bauchgefühl zu hören, das recht zuverlässig signalisiert, wenn etwas nicht ganz koscher ist. Wäre die Fähigkeit noch verbreitet, könnten Ideologen keine Wahlen gewinnen, indem sie anstrengungslosen Wohlstand versprechen. Sektenführer hätten wenig Erfolg beim Versuch, ein kollektivistisches Regime zu errichten, dessen Verheißungen ganze Heerscharen dazu verleiten, offensichtlichen Unfug für Wissenschaft zu halten. Und natürlich wäre es auch längst nicht mehr möglich, die halsbrecherischen Corona-Maßnahmen zu rechtfertigen, die so haarsträubend sind, dass sie die Intelligenz derer beleidigen, die sich ihren Instinkt bewahrt haben. Was uns Tag für Tag aufgetischt wird, ist so verrückt, dass die Erklärungen dafür ausgehen, warum so viele Millionen Menschen dem Irrsinn folgen. Sie glauben daran, dass es richtig ist, sich einsperren zu lassen, weil ein Erreger aus der Familie der Grippeviren einen Bruchteil derer, die er befällt, gefährden könnte. Bis zur siebten Nachkommastelle müssen jene rechnen, die eine überhaupt erkennbare Zahl produzieren wollen, mit der sie ihr Treiben zu begründen versuchen.

Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Grippe nur deshalb fast ausgerottet ist, weil sie nun im Gewand von SARS-CoV-2 daherkommt

Nun hat das Robert-Koch-Institut eine Mitteilung herausgegeben, die ungewollt das Corona-Narrativ ins Wanken bringt: Es werden in der aktuellen Saison kaum noch Grippefälle registriert, lässt uns die Bundesbehörde wissen, die direkt dem Bundesgesundheitsministerium unterstellt ist. Potzblitz! Die Erkenntnis ist keinesfalls neu. Schon im Frühjahr 2020 war die Grippe plötzlich kaum noch messbar – vor der allgemeinen Maskenpflicht. Im Spätherbst wunderte sich die Weltgesundheitsorganisation über 98% weniger Grippefälle auf der Südhalbkugel. Damals erklärten uns angebliche Faktenchecker noch, wir stünden in unseren Breitengraden ja erst am Anfang der Grippewelle. Und nun? Ganze 400 Fälle wurden in der aktuellen Saison bisher bei uns gemessen, wo sonst Tausende Schwerkranke die Intensivstationen bevölkern. Natürlich haben die Wahrheitshüter auch dafür eine Antwort parat: Dies sei das Resultat der Corona-Maßnahmen. Nur seltsam, dass diese bei allen Atemwegsinfektionen zu wirken scheinen, außer bei Covid-19. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Grippe nur deswegen fast ausgerottet ist, weil sie nun im Gewand von SARS-CoV-2 daherkommt. Wo früher der Hausarzt ein paar Medikamente zur Linderung sowie Bettruhe verordnete, gibt es heute einen Eintrag in die Statistik – und das für Millionen von Menschen, die nicht einmal krank sind. Es erscheint keinesfalls verwegen, von den vielen Corona-Opfern mindestens mal die durchschnittliche Zahl der Grippetoten der letzten Jahre abzuziehen, dazu die Zahl all jener mit Vorerkrankungen. Ob „mit“ oder „an“, würde gar keine Rolle mehr spielen. Viel bleibt dann nämlich nicht mehr – die dreizehnte Nachkommestelle müsste her, um noch irgendetwas statistisch Messbares zu erzeugen.

Eine Spezies, die sich über ihre Intelligenz zu definieren versucht, neigt dazu, selbst den allergrößten Blödsinn zu rationalisieren

Als Befehlsüberbringer der Bundesregierung suchen uns die Staatsangestellten des RKI seit einem Jahr heim, um immer neue Kriterien zur Rechtfertigung der Corona-Herrschaft zu etablieren. Dabei können sie den Sinn der Messzahlen oft selbst nicht erklären – wie auch? Von der Verrücktheit des sinnfremd verwendeten Inzidenzbegriffs über den missbräuchlichen Einsatz des PCR-Tests bis zur irren Fokussierung auf immer neue Parameter zur Fetischbedienung der Lockdowner scheinen sich die Helfershelfer für nichts zu schade zu sein. Dass ihre widersprüchlichen Zahlenspiele mittlerweile diejenigen bestätigen, die die Machenschaften anprangern, fällt dem in Panik versetzten Publikum überwiegend nicht mehr auf. Und genau deshalb funktioniert das Ganze auch. Wenn Menschen das Grummeln, das sie in der Bauchgegend verspüren, nicht für den natürlichen Reflex des Körpers auf eine Täuschung halten, sondern für die Reaktion auf eine angebliche Menschheitsbedrohung, helfen auch Urinstinkte nicht weiter. Eine Spezies, die sich über ihre Intelligenz zu definieren versucht, neigt dazu, selbst den größten Blödsinn zu rationalisieren, weil nicht sein darf, was nicht sein soll. Und so lassen sich die treuen Wahlschafe vorgaukeln, die Politik rette sie vor der Massenvernichtung – wie sie das schon bei der drohenden Klimakatastrophe, der täglich neu abgewendeten Machtübernahme durch Reichsbürger und der nur noch mit radikalen Maßnahmen aufzuhaltenden Umweltapokalypse tut. Für intelligent hält sich heute, wer daran glaubt, den Weltuntergang dadurch zu verhindern, dass er die Joghurtbecher vor der Mülltrennung auswäscht und ganze Passagen seiner Pipi-Langstrumpf-Bücher schwärzt. Auch Maskieren und Verstecken gilt als intelligent. Was soll man da noch sagen?

 

 


Autor: Ramin Peymani
Bild Quelle: NIAID, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons


Montag, 15 Februar 2021